Er wurde keine 36 Jahre alt. Aber er hat die Welt, zumindest seine Welt stark geprägt. Reinhard Karl. Ein charismatischer junger Mann. In die Wiege war ihm nicht viel gelegt worden. Aber er hat seine Gaben gegen alle Widerstände gut genutzt. Irgendwann stand er als erster Deutscher auf dem Mount Everest. In Jeans. Ein Vorbild für alle, die etwas erreichen wollen. Auch wenn es erstmal unmöglich erscheint, weil dies und das nicht vorgegeben ist.
„Geht hin in alle Welt und macht zu Jüngern alle Völker!“ Das Wort aus dem Matthäusevangelium scheint uns allen vermutlich so weit weg wie der Mount Everest. Abnehmende Kirchenmitgliederzahlen. Bedrückende Sparrunden. Kantorenstelle vakant. Nur noch eineinhalb Pfarrstellen. Die Aussichten nach der Herbstsynode, der sogenannten Finanzsynode: ehrlicherweise trübe. Schauer, Hagel und Gewitter. Sonne, Wärme auf lange Zeit nicht in Sicht.
Und doch ist da dieser Lichtstrahl. Diese Zusage, dass wir Salz der Erde, Licht der Welt sind. Wir haben doch die gute Nachricht, die einzigartige Nachricht, dass wir „vergnügt, erlöst, befreit“ sind, wie es uns der 2005 verstorbene Wortjongleur Hanns Dieter Hüsch zugerufen hat. Er spricht uns zu: „Gott nahm in seine Hände meine Zeit, mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen, mein Triumphieren und Versagen, das Elend und die Zärtlichkeit.“
Lasst uns das doch in den lichtärmeren Tagen nicht vergessen. Wir sind es. Und wir haben sie. Diese gute Nachricht. Diesen Lichtstrahl. Diesen Auftrag zum Weitersagen. Ja, den Auftrag! Denn, wie es der Jeansträger vom Mount Everest formuliert hat: „Nur, wer sich aus dem Nebel wagt, gewinnt das Licht!“ So sollten wir die Menschen um uns rum motivieren, den Nebel zu verlassen, um mit uns und unserer guten Botschaft, Jesus Christus, das Licht zu gewinnen. Wagen wir uns, wagen wir für die Menschen um uns rum gerade in nebligen Zeiten den Weg aus dem Nebel, hinaus ins Licht!