Mit dem Mitternachtsschlagen unserer Kirchenglocken ist am 31.12. das Jahr zu Ende gegangen. Der Abend zwischen den Jahren schließt die vergangenen 12 Monate ab. 365 Tage des Jahres 2023 liegen hinter uns. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Der Jahreswechsel: in den Geschäften ist das die Zeit für Inventur, zum Nachschauen: was haben wir, was haben wir nicht mehr, was brauchen wir. Der Jahreswechsel – vielleicht ja auch für Sie die Chance ein persönliches Resümee zu ziehen. Was hat dieses Jahr jedem und jeder von uns gebracht? Auf erlebte, durchlebte Wochen, auf erlittene und gefüllte Tage und Stunden schauen wir in diesen Tagen zurück.
Manchen steht deutlich vor Augen, wieviel ihnen in der Zeit dieses Jahres geschenkt worden ist: „Ein Datum, ein Fest haben wir feiern können. Eine Begegnung hat uns erfüllt und glücklich gemacht. Ein Mensch ist uns wertvoll geworden. Ein berufliches oder privates Ziel haben wir erreicht.“ Dankbar schauen sie zurück und sagen. „Wir sind reicher geworden.“
Manchen aber wird auch bewusst: „Wir sind ärmer geworden. Menschen haben uns verlassen, Kräfte sind weniger geworden, ein Stück Gesundheit ging verloren, Lebenskreise sind enger geworden.“ Für manche von uns fällt dieses Mal der Jahresrückblick düsterer aus als das zu Beginn zu erwarten war.
Wie also damit umgehen mit dem Jahreswechsel? Altem nachtrauern? Oder gute Vorsätze fassen für die nächste Zeit? Oder sich überraschen lassen und einfach rüber-rutschen ins neue Jahr.
Das meinen zumindest die, die sich in diesen ersten Tagen des neuen Jahres einen guten Rutsch wünschen. Dabei hat dieser Wunsch gar nichts mit rutschen zu tun. Er stammt aus dem jiddischen und meint, einen guten „rosch“. Rosch heißt aber übersetzt „Anfang“. „Rosch ha schana“ ist der Jahresanfang, und dass der gut wird, das kann man getrost einander wünschen.
Ich wünsche Ihnen das auch: einen guten Rutsch, einen guten Jahresanfang. Und dazu Gottes reichen Segen. Für mich ist nämlich der, der mein Leben im letzten Jahr in den Händen gehalten hat auch der beste Garant und Trost, dass ich auch in der kommenden Zeit bei ihm gut aufgehoben bin. Und was ich zu einem gelingenden Jahr 2024 tun kann, sagt mir die Jahreslosung für dieses gerade begonnenen Jahr aus dem 1. Korintherbrief (16,14) „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“
Einen guten Rutsch und Gottes Segen für 2024,
Ihr Pfarrer Johannes de Fallois