Kolumne Januar 2023

Der Stern

Dr. Gunhild Kilian-Kornell

Wir Alle kennen sicher das Märchen vom Sterntaler der Gebrüder Grimm.

„ Es war einmal ein kleines Mädchen, dem waren Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm……“

Der Ausgang der Geschichte ist uns wohl bekannt: das Mädchen gibt alles, was es hat an noch bedürftigere Menschen, so dass es am Ende völlig nackt und bloß da steht 

und dann regnet es Sterntaler! Sterne, die vom Himmel fallen und sich in Münzen verwandeln.

Dieses Märchen ist die Allegorie für Barmherzigkeit und Großzügigkeit, für Zuversicht und Licht.

Mich hat „Sterntaler“ immer sehr demütig gemacht, aber auch zuversichtlich, dass aus tiefem Kummer und tiefer Not etwas Gutes erwachsen kann. Meine Großmutter hat es mir als Kind oft vorgelesen, und ich fühlte mich dabei sehr geborgen, denn am Ende war das Licht der Sterne. Manchmal, wenn die Nacht klar war, gingen wir ans Fenster und schauten in den sternklaren Himmel. „Die Sterne, sagte sie, weisen uns den Weg und geben uns die Hoffnung!“

So wie der Stern von Bethlehem den Weg weist zum Licht, zum neuen Leben, zu der Geburt Christi.

So wie dieses Kind in der Krippe, arm, nackt und bloß, das doch so viel zu geben hat!

Fühlen Sie die Leuchtkraft des Sternes und nehmen sie mit in das Neue Jahr! Lassen wir das Licht größer werden , geben wir es weiter an die, die im Dunkeln stehen, mögen wir barmherzig sein für die, die uns brauchen.

Kommen Sie gut in das Jahr 2023 und bleiben Sie gesund und behütet.

Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Mitglied des KV

Autor/in

Dr. Gunhild Kilian-Kornell

Kirchenvorstand