Kolumne Dezember 2021
Weihnachten
Weihnachten kommt jedes Jahr, zu derselben Zeit, jeder weiß es.
In diesem Jahr ist es irgendwie anders.
Fühlen Sie das auch so?
Bei mir will sich nicht so richtig eine adventliche Stimmung einstellen. Auch diese Kolumne mit einer hoffnungsbringenden Botschaft zu schreiben, fällt mir zugegebenermaßen nicht leicht.
Und einfach nur die Weihnachtsgeschichte lesen? Heile Welt in dieser Zeit?
„Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ sagen die Engel.
Wo denn, wenn auf der ganzen Erde immer noch Corona wütet.
Wo denn, wenn in uns selbst kein Frieden lebt, weil wir so zerrissen sind und nicht wissen, was die Zukunft bringen wird.
„Fürchtet Euch nicht“ sagen die Engel.
Ach ja? Warum fürchten und wovor? Es geht ja nur um unser Leben, unseren Frieden!
Wenn auf der Welt Diktatoren herrschen, Hungersnöte, Kriege, unmenschliches Verhalten gegenüber Flüchtlingen.
Wenn in so vielen verschiedenen Facetten Angst einflößende Szenarien zu finden sind!
Wenn Menschen nicht mehr miteinander sprechen, Kommunikation nur noch über Zorn und Verachtung läuft, ein Gegeneinander vor dem Miteinander steht, der Egoismus Einzelner anderen schadet, Menschlichkeit dem Mamon und dem Streben nach noch mehr Macht zum Opfer fallen.
Da sollen wir uns nicht fürchten?
„Denn Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr in der Stadt Davids. Und das habt zu Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in einer Krippe liegen.“ sagen die Engel.
Ein Kind soll uns also Hoffnung bringen!
Ja, wer denn sonst, wenn nicht ein Kind!
Wenn ,nicht genau dieses eine Kind!
Unschuldig, ohne Zorn, ohne Neid, ohne Hass, voller Liebe und Frieden!
Denn das ist das Geheimnis der Weihnacht, dass wir auf der Suche nach dem Großen und Außerordentlichem auf das Unscheinbare und Kleine hingewiesen werden.
„Und sie kamen eilend, und sie fanden beide, Maria und Josef und dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kind gesagt war. Und Alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten“.
Das Kind- Christus, das Licht der Welt.
Und dann ist sie doch da, die Hoffnung!
Wir können sicher nicht sofort alle Weltprobleme lösen.
Aber fangen wir genau „klein an“.
„Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“
Lassen wir das Licht der Weihnacht in unsere Herzen, lassen wir es wachsen und groß werden,
strahlen, in uns, aus uns, für Alle.
Ich wünsche Ihnen eine friedliche, gesunde Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Dr. Gunhild Kilian-Kornell
Mitglied des KV Starnberg