Kolumne Oktober 2021
Dankbarkeit
Der Oktober ist der Monat der Farben und der Ernte. Die Natur geht verschwenderisch mit den Nuancen um. Und man muss nicht unbedingt nach Kanada fahren, um einen Indian Summer zu erleben. Vor der Haustüre färbt sich das Laub in üppigem Gelb, Orange und Rot. Und wenn dann noch der Himmel blau ist und die Sonne scheint--- welch ein Farbenrausch für die Sinne! Geht es Ihnen nicht auch so, dass Sie dann ein Glücksgefühl durchströmt?
Jedes Jahr am 1. Sonntag im Oktober feiern wir darum zu Recht das Erntedankfest:
Die Kinder des Kindergartens gestalten einen Gottesdienst zusammen mit ihren Erzieherinnen und dem Pfarrer mit viel liebevoller Kreativität und Gesang. Der Altar ist reich geschmückt mit der Fülle der Ernte. Buntes Obst und Gemüse, wohin das Auge schaut.
Was für eine gute Gelegenheit, „Danke“ zu sagen!
Doch: Umweltkatastrophen, Unwetter, Trockenheit, Waldbrände, Pandemien, Hungersnöte, Hagelstürme, Gewaltverbrechen, Flüchtlingsströme, Kriege, despotische Machthaber auf der ganzen Welt lassen uns das Wort „Danke“ im Halse steckenbleiben.
Wofür sollen wir dankbar sein, wenn es überall so schlimm ist?
Aber: gerade in der Krise zeigen sich Mitmenschlichkeit, Hilfe in der Not.
Dankbarkeit für Zuwendung, menschliche Nähe, Fürsorge!
Vielleicht müssen es nicht immer große Dinge oder Begebenheiten sein, für die wir dankbar sind.
Jeden Tag ein wenig Dankbarkeit spüren: für den Zuspruch eines Freundes, ein Lächeln, für das tröstende Wort, die Fürsorge der Eltern, den blühenden Garten, für die Gesundung,
für das LEBEN!
Es gibt so vieles, für das wir dankbar sein dürfen und das sich mit Geld nicht bezahlen lässt.
Ein kleines Dankbarkeitsritual täglich, und das Leben wird ein Stückchen leichter.
Sie kennen es sicher, das Lied mit der Nummer 334 in unserem Gesangbuch:
Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag!
Möge damit Ihr ganz privates Dankbarkeitsritual beginnen!
Dr. Gunhild Kilian-Kornell
Mitglied des KV Starnberg