Kolumnen 2021


Kolumne Dezember 2021

Dr. Gunhild Kilian-Kornell

Weihnachten

Bild zeigt einen Engel aus Metall der Nachts in einem Lichtkegel stehtWeihnachten kommt jedes Jahr, zu derselben Zeit, jeder weiß es.

In diesem Jahr ist es irgendwie anders.

Fühlen Sie das auch so?

Bei mir will sich nicht so richtig eine adventliche Stimmung einstellen. Auch diese Kolumne mit einer hoffnungsbringenden Botschaft zu schreiben, fällt mir zugegebenermaßen nicht leicht.

Und einfach nur die Weihnachtsgeschichte lesen? Heile Welt in dieser Zeit?

„Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ sagen die Engel.

Wo denn, wenn auf der ganzen Erde immer noch Corona wütet.

Wo denn, wenn in uns selbst kein Frieden lebt, weil wir so zerrissen sind und nicht wissen, was die Zukunft bringen wird.

„Fürchtet Euch nicht“ sagen die Engel.

Ach ja? Warum fürchten und wovor? Es geht ja nur um unser Leben, unseren Frieden!

Wenn auf der Welt Diktatoren herrschen, Hungersnöte, Kriege, unmenschliches Verhalten gegenüber Flüchtlingen.

Wenn in so vielen verschiedenen Facetten Angst einflößende Szenarien zu finden sind!

Wenn Menschen nicht mehr miteinander sprechen, Kommunikation nur noch über Zorn und Verachtung läuft, ein Gegeneinander vor dem Miteinander steht, der Egoismus Einzelner anderen schadet, Menschlichkeit dem Mamon und dem Streben nach noch mehr Macht zum Opfer fallen.

Da sollen wir uns nicht fürchten?

„Denn Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr in der Stadt Davids. Und das habt zu Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in einer Krippe liegen.“ sagen die Engel.

Ein Kind soll uns also Hoffnung bringen!

Ja, wer denn sonst, wenn nicht ein Kind!

Wenn ,nicht genau dieses eine Kind!


Unschuldig, ohne Zorn, ohne Neid, ohne Hass, voller Liebe und Frieden!

Denn das ist das Geheimnis der Weihnacht, dass wir auf der Suche nach dem Großen und Außerordentlichem auf das Unscheinbare und Kleine hingewiesen werden.

„Und sie kamen eilend, und sie fanden beide, Maria und Josef und dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kind gesagt war. Und Alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten“.

Das Kind- Christus, das Licht der Welt.

Und dann ist sie doch da, die Hoffnung!


Wir können sicher nicht sofort alle Weltprobleme lösen.

Aber fangen wir genau „klein an“.

„Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“

Lassen wir das Licht der Weihnacht in unsere Herzen, lassen wir es wachsen und groß werden,

strahlen, in uns, aus uns, für Alle.



Ich wünsche Ihnen eine friedliche, gesunde Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest.

Dr. Gunhild Kilian-Kornell
Mitglied des KV Starnberg


 

Kolumne November 2021

Dr. Gunhild Kilian-Kornell

Novemberschmerz

Bild vom roten Strauch Wenn mein Ahorn im Oktober so wunderbar leuchtet, strahlt der ganze Garten! Mit der Färbung der Blätter zieht die Natur noch einmal richtig an und zeigt ihre ganze Farbenpracht. Diese Farben begleiten uns auch in die kommende dunkle, kalte Jahreszeit.

Denn mit dem November beginnt die Zeit des Besinnens und des Gedenkens. Gleich zu Beginn stehen zwei katholische Feiertage, die an die Vergänglichkeit des irdischen Daseins erinnern: Allerheiligen und Allerseelen. Vor dem ersten Advent liegt nach dem Volkstrauertag der Ewigkeitssonntag, an dem wir unserer Verstorbenen gedenken.

Auf den Friedhöfen besuchen Sie mit Blumenschmuck die Gräber.

Und Sie entzünden Kerzen!

Wenn ich dann nach Einbruch der Dunkelheit über einen Friedhof gehe, funkeln gelbe, weiße und rote Lichter und verheißen Trost, Wärme und Zuversicht.

Doch die Trauer und der Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen sitzen tief.

Gerade im November, wenn die Tage kürzer werden, das Wetter meist trüb und nebelig ist, fällt es oft schwer, sich an Schönes zu erinnern. Da hilft eine Kerze sehr, im wahrsten Sinne des Wortes, Licht ins Dunkel zu bringen. Im Schein der Kerze wird manches leichter.

So zünde ich auch zuhause Kerzen an und erinnere mich. Denn ein Mensch ist nur dann wirklich tot, wenn sich niemand mehr erinnert.

Der Schmerz allerdings wird nicht weniger, aber man lernt, damit zu leben. Das wissen wir! Ebenso, wie wir wissen, dass nach der dunklen Zeit der Kreislauf des Lebens mit dem Frühling erneut beginnt.

Das Gedicht von Ricarda Huch bringt das sehr gut zum Ausdruck, finde ich:

Schmerz

Nicht alle Schmerzen sind heilbar,
denn manche schleichen
sich tiefer und tiefer ins Herz hinein.
Und während Tage und Jahre verstreichen,
werden sie Stein

Du sprichst und lachst
wie wenn nichts wäre,
sie scheinen zerronnen zu Schaum.
Doch du spürst ihre lastende Schwere
Bis in den Traum

Der Frühling kommt wieder
Mit Wärme und Helle
Die Welt wird ein Blütenmeer,
aber in deinem Herzen ist eine Stelle,
da blüht nichts mehr

von Ricarda Huch

Bleiben Sie behütet und in Gottes Licht, erinnern Sie Sich!

Dr. Gunhild Kilian-Kornell
Mitglied des KV Starnberg


 

Kolumne Oktober 2021

Dr. Gunhild Kilian-Kornell

Dankbarkeit

Bild zum Herbst mit roten Blättern Der Oktober ist der Monat der Farben und der Ernte. Die Natur geht verschwenderisch mit den Nuancen um. Und man muss nicht unbedingt nach Kanada fahren, um einen Indian Summer zu erleben. Vor der Haustüre färbt sich das Laub in üppigem Gelb, Orange und Rot. Und wenn dann noch der Himmel blau ist und die Sonne scheint--- welch ein Farbenrausch für die Sinne! Geht es Ihnen nicht auch so, dass Sie dann ein Glücksgefühl durchströmt?

Jedes Jahr am 1. Sonntag im Oktober feiern wir darum zu Recht das Erntedankfest:

Die Kinder des Kindergartens gestalten einen Gottesdienst zusammen mit ihren Erzieherinnen und dem Pfarrer mit viel liebevoller Kreativität und Gesang. Der Altar ist reich geschmückt mit der Fülle der Ernte. Buntes Obst und Gemüse, wohin das Auge schaut.

Was für eine gute Gelegenheit, „Danke“ zu sagen!

Doch: Umweltkatastrophen, Unwetter, Trockenheit, Waldbrände, Pandemien, Hungersnöte, Hagelstürme, Gewaltverbrechen, Flüchtlingsströme, Kriege, despotische Machthaber auf der ganzen Welt lassen uns das Wort „Danke“ im Halse steckenbleiben.

Wofür sollen wir dankbar sein, wenn es überall so schlimm ist?

Aber: gerade in der Krise zeigen sich Mitmenschlichkeit, Hilfe in der Not.

Dankbarkeit für Zuwendung, menschliche Nähe, Fürsorge!

Vielleicht müssen es nicht immer große Dinge oder Begebenheiten sein, für die wir dankbar sind.

Jeden Tag ein wenig Dankbarkeit spüren: für den Zuspruch eines Freundes, ein Lächeln, für das tröstende Wort, die Fürsorge der Eltern, den blühenden Garten, für die Gesundung,
für das LEBEN!

Es gibt so vieles, für das wir dankbar sein dürfen und das sich mit Geld nicht bezahlen lässt.

Ein kleines Dankbarkeitsritual täglich, und das Leben wird ein Stückchen leichter.

Sie kennen es sicher, das Lied mit der Nummer 334 in unserem Gesangbuch:

Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag!

Möge damit Ihr ganz privates Dankbarkeitsritual beginnen!

Dr. Gunhild Kilian-Kornell
Mitglied des KV Starnberg


 

Kolumne August 2021

Dr. Gunhild Kilian Kornell

Respekt

Bild von Respekt, Händeschütteln Wir zollen Respekt den Helfern in der Pandemie und der Hochwasserkatastrophe.

„Respekt, Respekt“, sagt der Moderator des Magazins und meint den gloriosen Sieg der deutschen Dressurreiterequipe bei Olympia.

Aber, was heißt Respekt überhaupt?

Wörtlich übersetzt aus dem Lateinischen bedeutet das Wort: zurückschauen, wiederbetrachten.

Wir benutzen es im Sinne von „Achtung, Wertschätzen, Aufmerksamkeit gegenüber anderen Lebewesen, Toleranz gegenüber der Meinung anderer, auch wenn sie nicht meiner eigenen entspricht, Anerkennung der Erfolge anderer, Akzeptanz des Besitzes anderer “.

Allerdings habe ich seit geraumer Zeit den Eindruck, dass dieser Begriff einerseits inflationär benutzt wird und andererseits den positiven Inhalt verliert. Wenn mich beim Radfahren zwei Jugendliche abrupt rechts und links gleichzeitig überholen, unmittelbar vor mir wieder einscheren und mich damit fast zu Fall bringen, so ist das alleine schon heftig. Doch, wenn ich auf meinen Protest die Antwort erhalte: „stell dich nicht so an Alte“, macht mich diese Respektlosigkeit sprachlos.

Ihnen ist bestimmt auch schon einmal eine solche oder ähnliche Situation passiert.

Aber, wundert mich dieses Verhalten wirklich?

Lernen wir nicht in den Medien und den sozialen Netzwerken, dass nur der Stärkere, der Lautere und der Aggressivere Respekt verdient?

Wachsen unsere Kinder nicht schon in einer Welt der Beliebigkeit und Respektlosigkeit auf?

Sogenannte „Stars“ im TV machen es uns vor, indem sie Teilnehmer von Sendungen, wie „Germanys Next Topmodel, Gesangswettbewerben o.ä.“ öffentlich herunterputzen, dass es nur so scheppert. Und diese Sendungen werden mit Begeisterung angeschaut!

Das ist Respektlosigkeit und heißt: Geringschätzen, Kränken, Missachten!

Und dieses Verhalten erleben wir doch nahezu täglich im sozialen Miteinander oder sollte ich sagen: Gegeneinander?

Respekt muss man sich nicht verdienen! Man muss ihn haben!

Für ein gedeihliches Miteinander

Dr. Gunhild Kilian-Kornell
Mitglied des KV Starnberg


 

Kolumne Juni 2021

Dr. Gunhild Kilian-Kornell

Mitgefühl

Bild von Freund- und FeindschaftZu Recht, meine ich, hat dieses Foto von Mads Nissen den Hauptpreis als „World-Press-Photo 2021“ gewonnen.

Wie keine andere Situation zeigt diese Umarmung nach langer Coronazeit tiefes Mitgefühl!

Für mich als Betrachterin ist die Umarmung spürbar trotz des „Umarmungsvorhangs“, der wie Engelsflügel anmutet!

Mitgefühl bedeutet, dass mir die Notlage eines anderen bewusst wird, ohne dass ich sie zwangsläufig verstehen muss, aber nachvollziehen kann. Indem ich empathisch bin, spüre ich die emotionale Verfassung des anderen Menschen und seine Bedürfnisse und handele entsprechend.

Mitgefühl ist ein ganz entscheidender Faktor für die emotionale Intelligenz des Menschen! Und nicht zu verwechseln mit Mitleid, das nicht zu zwischenmenschlichem Handeln führt.

Warum berührt uns dieses Foto sofort? Weil wir etwas vermissen?

Ist uns das Mitgefühl in der Pandemie etwa abhandengekommen?

Wir werden täglich mit nackten Zahlen über die Erkrankungen, Inzidenzen und Todesfälle der nahezu alles beherrschenden Pandemie konfrontiert!

Dieser Reduktion einer weltweiten Katastrophe auf Zahlen wohnt etwas zutiefst Unmenschliches inne!

Jedem dieser sogenannten „Fälle“ liegt ein menschliches Schicksal zugrunde—Menschen, die einsam sterben, Angehörige, die nicht Abschied nehmen können, Kranke und alte Menschen, die sich allein gelassen fühlen, Kinder und Jugendliche, die wegen der Coronamaßnahmen wichtige Entwicklungsschritte in ihren Altersgruppen nicht so erleben dürfen, wie sie sinnvoll und notwendig sind, Menschen, die um ihre Existenz bangen und letztendlich Menschen aller Altersgruppen, die auch psychisch erkranken, weil die Belastungen zu stark sind. Es werden immer mehr Maßnahmen gegen die Pandemie generiert, die menschlich einschneidendste ist jedoch die Kontaktbeschränkung!!

Wo bleiben Achtsamkeit und Mitgefühl? Wo bleibt die Menschlichkeit?

Mitgefühl kann man nicht staatlich verordnen!

Aber: Mitgefühl und Menschlichkeit sind überlebensnotwendig!

Und alle großen Weltreligionen sind in der einen oder anderen Form darauf aufgebaut!

Darum sind wir Alle gefragt, jede und jeder Einzelne!

Das klingt genauso banal wie es auch einfach umsetzbar ist!

Und es fängt bei mir selbst an!

Nur, wenn ich meine Gefühle kenne, sie zulasse und reflektiere sowie die Auslöser meiner Emotionen verstehe, bin ich offen für andere und in der Lage, mich in andere hinein zu fühlen: Mit-Zu-Fühlen.

Geht es Ihnen nicht auch so, dass Sie manchmal sogar leichter Mitgefühl für Fremde aufbringen, als für Angehörige oder gar für sich selbst?

Angehörige fordern oft viel, vor allem, wenn sie selbst nicht mehr selbständig sein können und dadurch frustriert sind. Gerade auch jetzt, wo Corona den Bewegungs-Radius noch weiter einschränkt. Damit können sie uns überfordern und uns oft an den Rand der Toleranz bringen.

Da hilft es, auch Mitgefühl mit sich selbst zu haben, einen Schritt zurück zu treten und inne zu halten: Gerade in dieser merkwürdigen, traurigen, fordernden Zeit, die alles auf den Kopf stellt.

Und vielleicht ist das die Lehre aus der Pandemie:

Wahrnehmen—erkennen—mitfühlen—handeln! Sind die Schritte!

Umarmungen—menschliche Nähe—MITGEFÜHL ist das TUN!

Schweige und höre        Neige deines Herzens Ohr        Suche den Frieden

Dieser Text aus unserem Gesangbuch ist hier so zutreffend und lädt zur Meditation ein!

Werfen Sie immer wieder einen Blick auf das Foto, lassen Sie Sich darauf ein.

Dr. Gunhild Kilian-Kornell
Mitglied des KV Starnberg


 

Kolumne April 2021

Dr. Gunhild Kilian-Kornell

Das Kreuz

Das Kreuz 2, Kolumne April 2021, Starnberg
Das Kreuz 1, Kolumne April 2021, Starnberg
Das Kreuz 3, Kolumne April 2021, Starnberg

Wir werden Alle sicher mindestens 3 Kreuze machen, wenn diese Pandemie endlich vorbei ist.

Das haben Sie sicher auch schon oft gedacht, ich schon!

Doch woher kommt dieser Ausdruck: 3 Kreuze machen?

Er ist darauf zurück zu führen, dass Katholiken 3 mal das Kreuzzeichen machen, wenn sie eine unangenehme Situation unbeschadet überstanden haben. Sie berühren zunächst mit der Hand die Stirn, dann die Brust und zuletzt die beiden Schultern.

Mit der Zahl „Drei“ wird die Dreieinigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist demonstriert.

Sich zu bekreuzigen ist ein alter christlicher Brauch, mit dem Kreuz Menschen und Gegenstände zu segnen ebenso. Wir erhalten am Ende eines Gottesdienstes mit dem Segen das Kreuzeichen für einen guten Weg.

So war es früher auch Brauch, einen Abschieds- oder Reisesegen zu spenden, in dem man 3 Kreuze in die Luft zeichnete.

„Hinter dem mache ich 3 Kreuze“ ist heutzutage aber eher negativ belegt, man ist froh, dass diese Person endlich gegangen ist. In diesem Zusammenhang hat das Kreuz wohl eher eine Bannbedeutung, um Teufel und böse Geister, aber auch Vampire fernzuhalten. Letzteres kennen wir aus zahlreichen Vampirfilmen.

Als tragendes Symbol des Christentums gerieten Kreuz und Kreuzesgeste zeitweise in den Bereich der Magie und Dämonisierung und erschienen bestens geeignet als Bann-und Schutzsymbole Verwendung zu finden. Dabei verwischt sich häufig die Grenze zwischen dem bloßen Symbol der Allgegenwart und Allmacht Gottes und der magischen Vorstellung, dass das Kreuz selbst eine übersinnliche Wirkung ausstrahlt. Glaube und Aberglaube liegen hier ganz nah beieinander, woran manche kultische Riten der Kirche, wie etwas das Aschermittwochkreuz oder der Exorzismus nicht ganz unschuldig sind.

Aber im ursprünglichen Sinne steht das Kreuz im Christentum für das unbegreifliche Sterben des unschuldigen Gottessohnes Jesus und gleichzeitig für die Überwindung des Todes durch die Auferstehung. Es ist das Kernsymbol für das Christentum, das gleichzeitig tiefe Trauer und die frohe Botschaft der Auferstehung darstellt (Wikipedia), und der Hoffnung auf die Wiederkehr Christi im Licht.

Darum ist Ostern vor allem auch in diesem Jahr ein so wichtiges, zentrales Fest, bei dem wir Christen nach der Passion die Hoffnung der Auferstehung feiern werden und vielleicht auch hoffen dürfen, dass unsere Passion bald ein Ende haben möge.

Sehr unterschiedlich werden Kreuze dargestellt, mal sehr prunkvoll, mal sehr schlicht, mal mit gleichlangen Balken, mal als „T“. Wir finden das Symbol in einer kreuzförmigen Ausrichtung von Kirchenschiffen. Viele Menschen tragen es als Anhänger an einer Kette.

Durchgesetzt hat sich letztendlich eine Form mit unterschiedlich langen Balken, mal mit, mal ohne Corpus.

Auch das hat Bedeutung: Der lange vertikale Balkan zeigt die Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Der horizontale, kürzere Balken weist auf die Verbindung unter den Menschen hin.

Mich haben drei Kreuze besonders berührt:
Eines aus Eisennägeln aus der Herderkirche in Weimar: festgenagelt, wie Jesus am Kreuz, schlicht und den Nagel im wahrsten Sinne auf den Kopf getroffen, Eines kaum 10 cm großes hölzernes aus Ruanda, bei dem Jesus selbst das Kreuz ist. Einfach und berührend.

Und zuletzt das Kreuz in der Friedenskirche bei der letzten Passionsandacht: ein Hoffnungslicht in der Dunkelheit!

Lassen Sie Sich berühren!

Frohe Ostern!

Dr. Gunhild Kilian-Kornell
Mitglied des KV Starnberg


 

Kolumne März 2021

Dr_Hildmann_Philipp

Gott schläft nicht!

Der ausklingende Februar hat uns eine Vorahnung des Frühlings geschenkt. Beim Spazieren durch die ersten warmen Sonnenstrahlen erinnere ich mich an ein Gedicht des Erlanger Lyrikers Peter-Horst Neumann (1936-2009), das mich seit vielen Jahren begleitet:

VOM SIEBENTEN TAG

Am siebenten hat er sich
schlafen gelegt, jenseits
erreichbarer Orte am Rande
der Zeit das Fragment
sich selbst überlassen.

Sechs Tage Mühe,
die Kräfte erschöpft.

Manchmal
an einem Frühlingstag
denk ich: jetzt
schlägt er die Augen auf,
ausgeruht und den lange
genug überschlafenen Plan
im Gedächtnis, will er’s
vollenden.

Gott schläft nicht!
(Ernst Barlach, 1870 - 1938, "Der siebente Tag")

Was für ein wunderbares Motiv. Es erinnert mich an Ernst Barlachs Bild „Der siebente Tag“, das viele Jahre im Arbeitszimmer meines Vaters hing und während der sonntäglichen Mittagsruhe so oft vom nie mittagsschlafmüden Sohn intensiv betrachtet wurde. Was für eine verführerische Vorstellung. Ausgeruht erhebt sich der Schöpfergott nach langem Schlaf von seinem Lager und vollendet endlich sein fragmentarisches Werk. Und ist es das nicht? Trotz aller Frühlingsboten fragmentarisch, unvollendet? Kriegs- und virengeplagt? Voll Hunger und Schmerz, Einsamkeit, Krankheit und Tod?

Ja: Nicht umsonst sehnt sich die ganzen Schöpfung nach dem neuen Himmel und der neuen Erde, die uns im letzten Buch der Bibel verheißen sind, wo Gott alle Tränen von unseren Augen abwischen wird und kein Schmerz und Leid mehr sein werden. Und doch: Bei aller lyrischen Schönheit hinkt das Gedicht. Unser Gott schläft nicht. Er ist nicht der Uhrmacher, der die Welt nur am Anfang in Gang gesetzt und sie nun sich selbst und ihren Gesetzmäßigkeiten überlassen hat, wie es etwa der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz meinte. Gott ist da. Er war immer da. Hellwach. Auch im Leid, im Schmerz, im Sterben. Gerade dort will er uns begegnen. In seinem Sohn Jesus Christus. „Er“, so sagt Dietrich Bonhoeffer über diesen Jesus, „der der Anfang ist, lebt, vernichtet das Nichts und schafft die neue Schöpfung in seiner Auferstehung.“ Das feiern wir bald am Ostermorgen. Wetter hin, Wetter her, es wird ein Frühlingstag sein!

Ihr
Dr. Philipp Hildmann


 

Kolumne Februar 2021

Pfarrer Johannes de Fallois

"Von Kindern beten lernen"

junge betet"Lieber Gott! Wenn du bestimmt hast, dass Kinder immer den Abfalleimer auslehren müssen, dann ändere das bitte!"
Das betet Niklas. Sein Gebet ist in einem kleinen sehr unterhaltsamen Büchlein aufgeschrieben. Dirk hat ganz andere Sorgen: "Lieber Gott! Unser Rasen ist prächtig. Den solltest du Sehen! Aber er macht fürchterlich viel Arbeit. Kannst du mir helfen!"

Haben Sie beim Hören auch geschmunzelt? Ich habs beim Lesen jedenfalls getan. Ich habe gelacht. Nicht herablassend, das nicht – eher ein wenig neidisch. Ich dachte: Was, so einfach ist das? Da ist ein Mensch – da ist Gott – da sind Sorgen und Wünsche – und die werden ganz einfach zum Thema. Was mache ich es mir manchmal kompliziert! Wie lange überlege ich: Was kann ich sagen? Wie muss ich es sagen? Ist das überhaupt ein Thema für ein Gebet?

Kinder kennen dieses Problem nicht. Andrea auch nicht. Sie betet: "Lieber Gott, ich wette, dass du noch nie Diät essen musstest. Ich habs langsam satt!"

Ich lerne von den Kindern: Gott ist keine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, bei der ich die Form wahren muss. Er hört seinen Kindern gerade dann zu, wenn sie so reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Ich lerne: Das Gebet kann alles enthalten, selbst herausfordern und lästern kann ich im Gebet, wie es Hiob oder die Propheten getan haben. Und was falsch machen beim Beten kann ich eh nicht.

Vielleicht haben Sie ja auch den Mut, es mal wieder zu versuchen – das Beten. Vielleicht noch eine Anregung gefällig – von Heike: "Lieber Gott, es beruhigt mich, dass du überall bist. Das wärs für heute!"

Von Pfarrer Johannes de Fallois


 

Kolumne Januar 2021

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!


Unter der Mitwirkung unserer Pfarrerin Dr. Anne Stempel-de Fallois veröffentlich der Journalist Uwe Birnstein am 1.1.2021 eine Sendung zur Jahreslosung 2021:

Anne Stempel-de Fallois
Uwe Birnstein


„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lk 6,36)

Diese wird am 1.1.2021 vom BR (Bayrischen Rundfunk / Bayern2) ausgestrahlt.

Hier erfahren Sie mehr zur Sendung!


 

Kontakte schnell zur Hand:

Seelsorgetelefon
außerhalb der Bürozeiten
und am Wochenende:
0171 - 49 49 394


Das Spendenkonto
unserer Kirchengemeinde:
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82319 Starnberg

Tel.: 08151 12319
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Carin Stangl
Carin Stangl

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Simon Döbrich
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Pfarrstelle
Starnberg II
Rina Mayer
Rina Mayer
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Kaiser-Wilhelm-Straße 18
82319 Starnberg

Mobil: 0175 4183499


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Pfarrstelle
Starnberg III
Johannes de Fallois
Johannes de Fallois
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Evang. Kindergarten
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Sabine Seemann, Evang. Kindergarten Starnberg
Sabine Seemann
Leitung

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Tel.: 08151 918194
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Kirchenmusik
Starnberg
Kantor Ralf Wagner
Ralf Wagner
Kantor und Organist

Kirchenchor, Kinderchor,
Gospelchor,
www.gospelchor-starnberg.de
Flötenkreis, Bläserkreis

Mobil: 0151 19098834
Tel.: 08869 9139290
Fax: 08869 9139290
E-Mail: ralf.wagner@elkb.de


Evang. Diakonieverein
Starnberg e.V.

1. Vorsitzender:
Peter Meyer
Kaiser-Wilhelm-Straße 18
82319 Starnberg
Telefon 08151 78771
E-Mail: info@dv-starnberg.de
(Das # markiert weitere Einrichtungen der Diakonie Starnberg)

# Betreutes Einzelwohnen
für psychisch kranke Menschen (BEW)
Gautinger Str. 62
82234 Wessling

Telefon: 08153 952946
Fax: 08153 952944

E-Mail: kontakt@bew-starnberg.de
Web: www.bew-starnberg.de

# Gerontopsychiatrische
Fachberatung

Hilfe für
psychisch belastete
ältere Menschen.

Tel.: 08151 78771

E-Mail: geronto@spdi-starnberg.de


# Sozialpsychiatrischer Dienst
SpDi
Rat und Hilfe für seelisch kranke Menschen und deren Angehörigen

Tel.: 08151 78771
Fax: 08151 79 807
E-Mail: info@spdi-starnberg.de
Web: www.spdi-starnberg.de

Sprechzeiten:
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Mo. + Di. 14:00 - 17:00 Uhr
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Abendsprechstunden n. V.

# Starnberger Tafel e.V.
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Ansprechpartnerinnen:
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Lebensmittelausgabe:
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# Eine-Welt-Laden Starnberg
Verein für Partnerschaft mit der dritten Welt Starnberg e.V.
Kaiser-Wilhelm-Straße 18
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Mo. - Fr.: 15:00 Uhr - 17:00 Uhr

Tel.: 08151 9503528
Mobil: 0176 61520679

E-Mail: info@weltladen-starnberg.de
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Ökumenisches Frauenfrühstück Söcking
Ihre Ansprechpartnerin ist
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Tel.: 08151 16722

Seestern e.V.
Ökumenische Nachbarschaftshilfe
und
Ambulante Krankenpflege Starnberg

Tel.: 08151 959611

Flohbasar des Frauenkreises
Ansprechpartnerin ist:
Gisela Rose, Tel.: 08151 12319
Die Termine finden Sie im Gemeindebrief, der Tagespresse und hier auf unserer Homepage unter "Termine".

Förderkreis
Evang. Kirchengemeinde Starnberg e.V.
Kaiser-Wilhelm-Straße 18
82319 Starnberg
Tel.: 08151 6938

E-Mail: foerderkreis@evgsta.de

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Pfadfindergruppen Carolinenhaus Söcking
Sippe Wölflinge , 6 - 11 Jahre,
jeden Freitag, 15:15 bis 16:45 Uhr
Sippenleiterin Carina Mayr
Sippenleiter Andreas Zeiser
Tel.: 08151 89370

Sippe Wölfe, 12 - 15 Jahre,
jeden Freitag, 15:15 bis 16:45 Uhr
Sippenleiter Andreas Zeiser
Tel.: 08151 89370

Sippe Wanderfalken, 16 - 20 Jahre,
jeden Freitag, 17:00 bis 18:30 Uhr
Sippenleiter Christian Nagel
Mobil: 0152 33868476

Evangelischer Frauenkreis Starnberg
Ansprechpartner sind :
Ulrike Stockmar
Tel.: 08151 746271

Dora Wagner
Tel.: 08151 89325

Margret Geske
Tel.: 08151 13528

Bibelkreis
Evang. Kirchengemeinde Starnberg e.V.
Ansprechpartnerin ist :
Mechthild Hartung-Stenglein
Kaiser-Wilhelm-Straße 18
82319 Starnberg
Weißer Salon im Gemeindehaus